Kies

Kies – Gut zu wissen

Was ist Kies?

Die natürlichen Kiesvorkommen sind ein Gemisch von Kieselsteinen, Sand und Feinanteilen. Geologisch wird Kies als Schotter bezeichnet. Der Rohstoff Kies ist in der Schweiz in grossen Mengen vorhanden und ein sehr wertvolles Gut. Um den wenig verfügbaren Deponieraum zu schonen, haben einige Firmen damit begonnen, schmutziges Aushubmaterial industriell zu waschen, um somit Rohstoff zu gewinnen (Liste industrielle Aushubwaschanlagen). Schliesslich basiert jedes Bauwerk in irgendeiner Form auf Kies.

Ist der Kies abgebaut, wird er gewaschen, sortiert und – die groben Steine – gebrochen. Anschliessend wird das Rohmaterial in Betonkies, Splitt- und Schottersorten aufgeteilt. Ein grosser Teil des gewonnenen Kieses wird zur Betonherstellung verwendet. Beton ist ein Gemisch aus Kies, Sand, Zement und Wasser. Kies findet aber auch als Hauptwerkstoff im Strassenbau Verwendung.

Der Förderung von Kies kommt weltweit eine grosse Bedeutung zu. Kies und Sand liegen mengenmässig als meistgeförderte Rohstoffe klar an der Spitze.

In der Schweiz ist die Gewinnung von Steinen und Erden die einzige bedeutende Abbautätigkeit. Als wichtigster Lieferant der Bauwirtschaft zählt die Sand-, Kies- und Betonbranche zu den existenzsichernden Bereichen der Schweizer Volkswirtschaft.

Wofür braucht es Sand und Kies?

Sand und Kies sind die wichtigsten Basismaterialien für die Bauwirtschaft. Wir alle wohnen und arbeiten in Häusern, die mit Sand und Kies gebaut wurden. Wir fahren auf Strassen, deren Tragschicht aus Kies und deren Belag aus Split und Asphalt bestehen. Reisen wir mit dem Zug, benützen wir ein Bahntrassee aus Hartschotter. In der Schweiz verbraucht jeder Einwohner jährlich ungefähr eine Lastwagenladung Kies.

Wo werden die Rohstoffe Sand und Kies gewonnen?

Sand und Kies sind die einzigen Rohstoffe, die hierzulande in grossen Mengen vorkommen. Die Schweiz gehört sogar zu den kiesreichsten Ländern der Welt. Der Grossteil wird im Trockenabbau gewonnen. In zahlreichen Seen gibt es zudem Vorräte und in den Bergregionen wird Kies durch Bäche talwärts transportiert, wo es direkt aus den Fliessgewässern ausgebaggert wird. Dies stellt meist eine wichtige Massnahme im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz dar. Im Gegensatz zum Sandabbau aus dem Meer fördert der Kiesabbau in der Schweiz Fauna und Flora. Zudem lassen sich die mineralischen Rohstoffe mehrmals recyclieren.

Wie erfolgt die Rekultivierung und Renaturierung der Kiesgruben?

Für den Kies-Abbau werden Kiesgruben und damit Boden benötigt. Nach dem Abbau soll dieser Boden möglichst schnell und umfassend wieder als Landwirtschaftsfläche, Wald oder Naturzone benutzbar sein. Die Kiesbranche ist bestrebt, die Fläche nach Abbauende umgehend und in einem guten Zustand den Landbesitzern und der Allgemeinheit zurückzugeben. Nach erfolgter Wiederauffüllung mit ausschliesslich sauberem Aushubmaterial werden die Kiesgruben sorgfältig rekultiviert und renaturiert.

Das Rekultivieren von wieder aufgefüllten Kiesgruben für die landwirtschaftliche Nutzung ist eine sehr anspruchsvolle Arbeit. Boden ist nicht tote Masse, sondern lebt. Deshalb wird während der ganzen Rekultivierung darauf geachtet, dass sich die Biologie des Bodens voll entfalten kann. Gleichzeitig sind die Erwartungen der Bauern oder Waldbesitzer an die Fruchtbarkeit und Ergiebigkeit ihres Bodens zu beachten. Es sollen geeignete Techniken gefunden werden, welche einerseits die Entfaltung des Bodenlebens und andererseits die Erwartungen der Grundbesitzer an die zukünftige Bodenqualität gewährleisten.